[147] Vom Wirtshaus kommt Herr Petermann,
Sein treuer Hund geht ihm voran.
Pardauz! da liegt Herr Petermann,
Weil er den Steg nicht finden kann.
[147]
Und traurig schaut der Hund ihn an.
Doch sieh! Dort naht ein Wandersmann.
Mitleidig naht der Wandersmann,
Zu retten den Herrn Petermann.
[148]
Doch als er faßt Herrn Petermann,
Packt ihn der Hund von hinten an.
Der Wandrer läuft so schnell er kann.
Im Graben bleibt Herr Petermann.
[149]
Und als die dunkle Nacht verrann,
Schlug seinen Hund Herr Petermann.
So du nachts gern zur Schenke gehst
Und heimwärts nicht recht feste stehst,
Dann halt' ein Hündlein dir zumeist,
Was weder vorn noch hinten beißt.
Buchempfehlung
Der neurotische Tiberius Kneigt, ein Freund des Erzählers, begegnet auf einem Waldspaziergang einem Mädchen mit einem Korb voller Erdbeeren, die sie ihm nicht verkaufen will, ihm aber »einen ganz kleinen Teil derselben« schenkt. Die idyllische Liebesgeschichte schildert die Gesundung eines an Zwangsvorstellungen leidenden »Narren«, als dessen sexuelle Hemmungen sich lösen.
52 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro