Lebensregel

[41] An allen Früchten unbedenklich lecken;

vor Gott und Teufel nie die Waffen strecken;

Künftiges mißachten, Früheres nicht bereuen;

den Augenblick nicht deuten und nicht scheuen;[41]

dem Leben zuschaun; andrer Glück nicht neiden;

stets Spielkind sein, neugierig noch im Leiden;

am eigenen Schicksal unbeteiligt sein –

das heißt genießen und geheiligt sein.

Quelle:
Erich Mühsam: Ausgewählte Werke, Bd.1: Gedichte. Prosa. Stücke, Berlin 1978, S. 41-42.
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